Die Bauwirtschaft leidet seit Jahren unter einem Klima der Unsicherheit.
Das drückt auf die Investitionsbereitschaft. Die Wohnraumknappheit
war bereits zum Zeitpunkt der Bundestagswahl 2021 ein vorherrschendes
Thema und ist es immer noch. Die neue Bundesregierung
steht im Bereich Bauen und Wohnen vor großen Herausforderungen.
Die Stimmung der Unternehmen im Wohnungsbau hat sich im April jedoch
etwas verbessert. Wie das ifo Institut, München, mitteilt, stieg das
Geschäftsklima für diese Branche von minus 43 auf minus 37,7 Punkte.
Sowohl die aktuelle Lage als auch die Erwartungen der Unternehmen
legten zu. „Die Stimmung im Wohnungsbau hellt sich auf – wenn auch auf
niedrigem Niveau“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen. „Ob das
geplante Infrastrukturpaket der Regierung schon Wirkung zeigt, ist noch
ungewiss. Momentan setzen die Unternehmen wohl eher auf einen allgemeinen
Aufschwung der Bauwirtschaft.“
Die Stimmung hat sich verbessert, doch die Auftragslage bleibt schwierig:
51,2 Prozent der Befragten berichten von einem Auftragsmangel, im März
waren es 53,7 Prozent. Zudem nehmen die Stornierungen zu. Im April melden
10,4 Prozent der Firmen abgesagte Aufträge, im Vormonat waren es 7,8
Prozent. Auch die Zahl der offiziellen Baugenehmigungen ist zuletzt wieder
zurückgegangen.
Im März 2025 wurde in Deutschland der Bau von 19.500 Wohnungen
genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das
5,8 Prozent oder 1.100 Baugenehmigungen mehr als im März 2024. Im 1.
Quartal 2025 wurden insgesamt 55.400 Wohnungen genehmigt. Das waren
3,4 Prozent oder 1.800 Wohnungen mehr als im 1. Quartal 2024. In diesen
Ergebnissen sind sowohl Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen
Wohn- und Nichtwohngebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden
Gebäuden enthalten.
Die Bau- und Wohnungswirtschaft setzt große Hoffnungen in die neue Bundesministerin
für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Verena Hubertz,
und erhofft sich einen Neustart im Wohnungsbau. Der Koalitionsvertrag
zeigt mit dem Gebäudetyp E, einer geplanten Baugesetzbuch-Reform
sowie dem Bekenntnis zur Entbürokratisierung erste richtige Ansätze.